Der Zweitmarkt bietet sowohl für Käufer als auch Verkäufer Vorteile

Was ist der Zweitmarkt?

Um den Zweitmarktfonds zu erläutern ist es sicherlich sinnvoll zunächst zu erklären, was eigentlich ein Zweitmarkt im Bereich geschlossener Fonds ist und welche Vor- und Nachteile dieser hat. Bei geschlossenen Fonds ist es bekanntlich so, dass der Anteilsinhaber seine Anteile bis zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht wieder an die Fondsgesellschaft zurückgeben darf. Mitunter kann das die ersten fünf bis acht Jahre ab dem Erwerb der Anteile der Fall sein.

Nun gibt es aber nicht wenige Anleger, die ihre Anteile aus verschiedenen Gründen vor Ablauf dieser „Sperrfrist“ verkaufen möchten. Dieser Verkauf ist nur über den sogenannten Zweitmarkt möglich. Sie können sich den Zweitmarkt für Anteile an geschlossenen Fonds also im Prinzip wie einen Gebrauchtwarenmarkt für  andere Sachwerte vorstellen. Der Vorteil für den Inhaber der Fondsanteile besteht demzufolge beim Zweitmarkt darin, dass er seine Anteile nun doch vorzeitig verkaufen kann.

Der Käufer hingegen kann davon profitieren, dass er die Anteile meistens zu einem im Verhältnis zum aktuellen Wert günstigeren Preis erhält und zudem ist die „Sperrfrist“ natürlich bereits zu einem Teil abgelaufen, sodass dann eine Rückgabe an die Fondsgesellschaft schneller möglich ist.

Wie funktioniert ein Zweitmarktfonds und worin wird investiert?

Hierzulande ist der Zweitmarkt für geschlossenen Fonds noch nicht besonders groß und ausgeprägt, sodass man als Anleger durchaus Probleme bekommen kann, einen Käufer für seine Anteile zu finden. Wenn, dann sind vor allem die Zweitmarktfonds auf der Käuferseite zu finden. Aber auch die Zweitmarktfonds sind bisher nicht in großer Zahl vorhanden, es gibt sie bislang vor allem als Zweitmarktfonds für Immobilien oder für Schiffsbeteiligungen.

Demnach konzentrieren sich also auch die meisten Zweitmarktfonds durchaus auf einen bestimmten Bereich, also zum Beispiel auf den Kauf von Anteilen an Schiffsfonds oder an geschlossenen Immobilienfonds. Die Vorgehensweise der Zweitmarktfonds ist dabei recht einfach und verständlich zu erläutern.

Zunächst versucht der jeweilige Zweitmarktfonds möglichst günstig gebrauchte, also bereits von einem Anleger erworbene Anteile zu kaufen, zum Beispiel an einem Schiffsfonds. Je nachdem, wie „dringend“ der Anteilsinhaber seine Anteile verkaufen möchte/muss,  kann es durchaus sein, dass der Zweitmarktfonds die Anteile zu einem um bis zu 20 Prozent unter dem aktuellen Wert der Anteile liegenden Preise erwerben kann. Diese Anteile hält der Zweitmarktfonds dann entweder bis Ende der „Sperrfrist“ oder zum Ende der Fondslaufzeit. Alternativ kann der Zweitmarktfonds die gekauften Anteile natürlich auch an einen anderen Käufer weiter verkaufen – natürlich möglichst zu einem höheren Verkaufspreis. Der Gewinn der Zweitmarktfonds resultiert also aus der Differenz zwischen Ankauf- und Verkaufspreis der gebrauchten Fondsanteile.

Was sollten Anleger beim Zweitmarktfonds beachten?

Anleger, die in einen Zweitmarktfonds investieren möchten, sollten sich einiger Besonderheiten bewusst sein, die solche geschlossenen Fonds mit sich bringen. So gibt es prinzipiell zwei Arten von Zweitmarktfonds, nämlich die initiatorenabhängigen Fonds und die Zweitmarktfonds, die nicht auf einen Initiator begrenzt sind, was den möglichen Ankauf der Fondsanteile angeht.

Negativ für den Anleger ist sicherlich, dass die Zweitmarktfonds oftmals für ihn eine Blindpool-Anlage darstellen. Denn meistens weiß der Anleger nicht, welche Anteile die Fondsgesellschaft erwirbt und in welches Objekt im Detail dieser Fonds investiert, dessen Anteile der Zweitmarktfonds gerade erworben hat. Ferner muss der Anleger sehr auf die Qualifikation und auf ein „gutes Händchen“ des Fondsmanagers vertrauen, denn beim Kauf der gebrauchten Fondsanteile ist das Risiko natürlich nicht gering, dass man damit in geschlossene Fonds investiert, die unrentabel oder sogar von Insolvenz gefährdet sind.