Es gibt verschiedene Gründe warum sich Gesellschaften dafür entscheiden, einen geschlossenen Fonds aufzulegen.

Warum geschlossene Fonds – Sinn und Zweck geschlossener Fonds aus Sicht des Initiators

Ein geschlossener Fonds wird bekanntlich von einer Gesellschaft ins Leben berufen, die meistens entweder als GmbH & Co. KG oder als GbR firmiert. Doch warum legen diese Gesellschaften einen geschlossenen Fonds auf und was genau ist dann der Sinn und Zweck geschlossener Fonds?

Die Motivation der Gesellschaft einen geschlossenen Fonds aufzulegen ist, mit dem gesammelten Kapital eine Investition tätigen zu können, die dann möglichst einen guten Ertrag gehen soll. Im Prinzip ist die Emission aus Sicht des Initiators, also der emittierenden Gesellschaft, eine Art Alternative zur Aufnahme eines Kredites bei einer Bank. Durch das Auflegen des Fonds soll von diversen Anlegern dadurch Kapital gesammelt werden, dass Anteile am Fonds ausgegeben werden. Dieses Kapital dient der Gesellschaft dann zum Tätigen einer Investition bzw. zur Finanzierung eines bestimmten Projektes. Eine alternative Kapitalbeschaffung wäre im Prinzip nur noch über einen Bankkredit oder über die Ausgabe von Aktien möglich, wobei diese Varianten meistens deutlich teurer als das Kapital „sammeln“ über den geschlossenen Fonds wäre. Zudem dienen die geschlossenen Fonds der Gesellschaft als Eigenkapital, was fast immer die Voraussetzung ist, um zusätzlich von den Banken Fremdkapital (Kredite) erhalten zu können.

Warum geschlossenen Fonds: Was verspricht sich der Anleger vom Investment?

Nachdem nun die Frage beantwortet ist, warum geschlossenen Fonds vom Initiator aufgelegt werden gilt es zu klären, warum Anleger in geschlossene Fonds investieren.

Die Anleger sehen verschiedene Vorteile der geschlossenen Fonds, die ein Investment aussichtsreich erscheinen lassen. Zwei Hauptgründe, warum die Anleger sich für einen geschlossenen Fonds entscheiden, sind sicherlich die erwartete Rendite und die Chance, mit relativ geringem Kapitalaufwand eine Beteiligung an einem teilweise „großen“ Projekt eingehen zu können. Eindeutig im Vordergrund wird die Rendite stehen, die bei vielen geschlossenen Fonds mit acht Prozent und mehr überdurchschnittlich hoch ist. Bis vor einigen Jahren waren auch mögliche Steuervorteile noch ein Hauptgrund für die Anlage in geschlossenen Fonds. Nach dem Wegfall der Verlustverrechnung (Verlustvortrag) mit anderen Einkunftsarten gibt es nur noch beim Investment in einige ausländische geschlossene Fonds eventuelle Steuervorteile. Ferner sind geschlossenen Fonds übrigens für etwas vermögendere Anleger durchaus ein sehr gutes Mittel zur Diversifikation, also zur Streuung des Kapitals auf verschiedene Anlageklassen und Finanzprodukte.

Warum geschlossene Fonds: Welche Vorteile hat der Nutznießer des finanzierten Wirtschaftsgutes?

Neben dem Anleger als Kapitalgeber und der Gesellschaft als Initiator des geschlossenen Fonds gibt es oftmals noch eine dritte Partei, die einen Nutzen aus dem Vorhandensein eines geschlossenen Fonds ziehen kann und daher bei der Beantwortung der Frage nach dem „Warum geschlossene Fonds?“ ebenfalls erwähnt werden sollte. Diese dritte Partei ist der Nutznießer des finanzierten Wirtschaftsgutes, also in vielen Fällen vereinfacht gesagt der Leasingnehmer. Nehmen Sie einen Flugzeugfonds als Beispiel.

Der Nutznießer und gleichzeitige Leasingnehmer ist häufig eine Airline, die nicht selten finanziell nicht imstande wäre, das Flugzeug käuflich zu erwerben. Stattdessen kann die Airline das Flugzeug leasen, was natürlich erheblich weniger Kosten verursacht bzw. die Kosten verteilen sich in Form der Leasingraten auf viele Jahre. Die Fondsgesellschaft hingegen hat durch das Sammeln von Kapital die Möglichkeit das Flugzeug zu erwerben und dann eben zu vermieten.

Aber auch steuerliche Gründe können zu den Vorteilen zählen, von denen der Nutznießer des geschlossenen Fonds profitieren kann. So gibt es beispielsweise vor allem im Immobilienbereich das so genannte Sale and Lease back. Im Zuge dieser Konstruktion erwirbt der geschlossene Fonds beispielsweise eine Immobilie, um diese dann anschließend im Zuge eines Leasingvertrages an den vorherigen Eigentümer zu vermieten/verpachten. Die nun zu zahlenden Mieten wirken sich für den Leasingnehmer und Nutzer des Leasinggutes natürlich steuermindernd aus.