Bei der Gasfondsbeteiligung sollten auch Risiken und Chancen beachtet werden
Was sind die Merkmale und Eigenschaften von Gasfonds?
Eine noch vergleichsweise neue Art von geschlossenen Fonds sind die Gasfonds. Die Gasfonds investieren in Gebiete, in denen Erdgas gefördert werden kann. Ferner investieren einige Gasfonds auch in den Handel mit Mineralgewinnungsrechten. Die Investition eines Gasfonds sieht in erster Linie kurz dargestellt so aus, dass Gebiete gekauft werden, in denen Erdgas im Boden vorhanden ist. Dieses Erdgas wird dann gefördert und weiter verkauft, was die Einnahmenseite der Gasfonds darstellt. Häufig handelt es sich bei diesen geschlossenen Fonds nicht um eine reine Gasfondsbeteiligung, sondern viele Fonds kombinieren das Investment in Erdgas mit dem in Erdöl, sodass es sich dann um so genannte Gas- und Ölfonds handelt. Gasfonds suchen natürlich in erster Linie nach sehr aussichtsreichen Fördergebieten, um dann eine möglichst große Menge an Erdgas fördern zu können und somit einen möglich hohen Ertrag zu erwirtschaften. Im Gegensatz zu vielen anderen geschlossenen Fonds, wie zum Beispiel Schiffsfonds, Containerfonds oder Flugzeugfonds, zählen die Gasfonds somit auch nicht zu den Leasingfonds. Vor dem Investment in Gasfonds sollten Sie sich zunächst über die Risiken der Gasfonds informieren.
Aussichten des Investments und die Rendite von Gasfonds
Im Bereich der Gasfonds gibt es im Vergleich zu vielen anderen geschlossenen Fonds praktisch keine mittel- oder langfristig kalkulierbare Einnahmenseite und somit auch nur eine schwer zu kalkulierende Rendite. Warum das so ist, zeigt ein Beispielvergleich mit Flugzeugfonds. Bei einem Flugzeugfonds ist es so, dass das Flugzeug beispielsweise für zehn Jahre zu einem jährlichen Festpreis vermietet wird. Die Einnahmen stehen demnach von vornherein für diese gesamten zehn Jahre fest. Bei den Gasfonds ist das nicht möglich, denn der Preis für Erdgas schwankt täglich. Und kein Käufer wird sich darauf einlassen, für Monate oder gar Jahre im Voraus einen festgelegten Preis zu zahlen. Daher ist die Rendite der Gasfonds in einem sehr großen Umfang von der Preisentwicklung am Gasmarkt abhängig. Generell handelt es sich bei der Förderung von Erdgas noch um einen Wachstumsmarkt, vor allem wegen des hohen Bedarfs aus den Schwellenländern. Somit ist auch das Investment in Gasfonds sehr aussichtsreich, was einer der Vorteile von Gasfonds ist. Erdgas zählt allerdings zu den fossilen und endlichen Energieträgern, und zudem wird immer mehr in erneuerbare Energien investiert, sodass die Nachfrage sich eventuell in zehn, 20 oder 30 Jahren reduzieren könnte. Je höher also der Erdgas-Preis steigt, desto größer ist der Gewinn der Gasfonds. Die durchschnittlich kalkulierte Rendite ist mit etwa 12-15 Prozent relativ hoch, die Laufzeit mit durchschnittlich vier bis acht Jahren dafür recht gering – Vorteile für den Anleger. Bei der Besteuerung von Gasfondsbeteiligungen gibt es nichts Besonderes zu beachten, spricht die Erträge fallen in den Bereich der Einkünfte aus Gewerbebetrieb und beim Investment in ausländische Gasfonds sind Steuervorteile möglich.