Vor allem die allgemeinen Risiken geschlossener Fonds zählen zu den Risiken der Infrastrukturfonds

Fremdkapitalanteil und Kreditzinsen als Risiko des Infrastrukturfonds

In unserem Artikel zu den Vorteilen der Infrastrukturfonds haben Sie sicherlich bemerkt, dass es    eine ganze Reihe von Vorteilen gibt, die das Investment in Infrastrukturfonds mit sich bringen kann. Die Liste der Risiken von Infrastrukturfonds ist demgegenüber deutlich kürzer, aber dennoch sollten Sie zumindest auch die möglichen Nachteile der Infrastrukturfonds kennen. Neben den Nachteilen, die im Prinzip auf jede Art von geschlossenem Fonds zutreffen, also zum Beispiel Totalverlustrisiko, Haftungsrisiko oder die lange Anlagedauer, gibt es bei den Infrastrukturfonds noch einige wenige speziellere Risiken/Nachteile. Als Erstes ist hier zum Beispiel das Risiko der steigenden Fremdkapitalkosten zu nennen. Die Projekte, in welche die Infrastrukturfonds investieren, benötigen meistens sehr hohe Kapitalsummen, die sich sogar im Milliarden-Euro Bereich bewegen können, wenn man beispielsweise an den Bau eines Flughafens denkt. Aus diesem Grund ist die Fremdkapitalquote bei den Infrastrukturfonds verhältnismäßig hoch und beträgt mitunter sogar 90 Prozent. Das mögliche Problem dabei ist, dass die zu zahlenden Zinsen zwar meistens für einen gewissen Zeitraum festgeschrieben sind, aber so gut wie nie für die gesamte Fondslaufzeit, die nicht selten 30 Jahre oder länger beträgt. Sollten die Kreditzinsen demnach nach dem Ablauf einer Zinsvereinbarung deutlich gestiegen sein, dann besteht durchaus die Gefahr, dass die Zinskosten höher als die Erträge sind, sodass der Fonds Verluste verbuchen muss. Dauerhaft kann das sogar zur Insolvenz führen.

Politisches Risiko und Entwicklungsrisiko

Ein weiteres Risiko, dass gerade bei den Infrastrukturfonds von größerer Bedeutung sein kann, ist das politische Risiko. Denn meistens investieren diese Fonds in Projekte, die der Staat in Auftrag gegeben hat, wie zum Beispiel Flughäfen, Ausbau des Schienennetzes oder den Ausbau der Versorgungsleitungen für Strom oder Erdgas. Sollte es nun jedoch in dem Land gravierende politische Änderungen geben oder gar sehr negative Ereignisse wie Bürgerkrieg oder eine Revolution, kann es durchaus passieren, dass kein Interesse mehr an der geplanten Infrastrukturmaßnahme besteht. Für den Infrastrukturfonds würde das mit recht großer Sicherheit die Insolvenz bedeuten. In eine ähnliche Richtung geht ein weiteres Risiko der Infrastrukturfonds, nämlich das sogenannte Entwicklungsrisiko. Dieses Risiko beinhaltet, dass es durchaus eine Entwicklung geben kann, die sich negativ auf das derzeitige Infrastrukturprojekt auswirkt. Ist zum Beispiel der Bau und Betrieb eines Flughafens Kern des durch den Infrastrukturfonds finanzierten Projektes, und wird in einer Stadt im nur 20 Kilometer entfernten Nachbarland ein noch größerer Flughafen gebaut, könnten das Projekt des Fonds gefährdet sein, weil mitunter die Nachfrage nach dem Angebot dieses Flughafens drastisch sinken könnte. Und da ein Flughafen auch nur als solcher und nicht alternativ zu nutzen ist, wäre das ebenfalls mit großer Sicherheit das „Aus“ des Fonds.