Bert Rürup, “Rentenpapst” mit herausragenden Verdiensten um die soziale Absicherung

Der Darmstädter Wirtschaftswissenschaftler Bert Rürup hat sich in vielen Bereich von Politik und Wirtschaft als ein gern herangezogener Berater etabliert und sich in vielfältiger Weise um die sozialen Sicherungssysteme verdient gemacht.

In aller Munde ist der Professor für Wirtschaftswissenschaften, seit er die „Rürup-Kommission“ leitet, die im Auftrag der Bundesregierung Vorschläge für die langfristige Sicherung der Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung erarbeitete. Doch wer steckt hinter dem Mann, der oftmals als „Rentenpapst“ bezeichnet wird?

Bert Rürup: Werdegang des Begründers und Namensgebers der Rürup-Rente

Der aus Essen stammende Hans Adalbert Rürup, kurz Bert Rürup genannt, schloss das Studium der Wirtschaftswissenschaften in Hamburg und Köln 1969 als Diplom-Kaufmann ab. Während seiner Tätigkeit als Assistent am Lehrstuhl für Finanzwissenschaft der Universität zu Köln promovierte er 1971 zum Dr. rer. pol. und ist seit 1976 Professor für Volkswirtschaftslehre an der Technischen Universität Darmstadt im Fachgebiet Finanz- und Wirtschaftspolitik.

2000 folgte er dem Ruf in den Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Im März 2005 übernahm er dessen Vorsitz. Das auch als „Rat der Wirtschaftsweisen“ bekannte Gremium setzt sich aus wirtschaftspolitischen Experten zusammen und beschäftigt sich seit 1963 mit der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands.

Seit 2002 hat er den Vorsitz in der Sachverständigenkommission zur Neuordnung der Besteuerung von Altersvorsorgeaufwendungen und Alterseinkommen und in der Kommission für die Nachhaltigkeit in der Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme, die in der Öffentlichkeit als Rürup-Kommission bekannt wurde. Die Kommission soll Konzepte für die Beitragsstabilität von Renten- und Krankenversicherung erarbeiten und wird mit ihrer Arbeit das zukünftige Modell der sozialen Absicherung in Deutschland maßgeblich beeinflussen.

Bert Rürup ist SPD-Mitglied, wird jedoch auch parteiübergreifend auf Grund seiner tiefgreifenden Kompetenz häufig bei sozialpolitischen Kernfragen als Berater hinzugezogen. Die Zusammenarbeit mit den amtierenden Regierungen verlief nicht immer ohne Dissonanzen, doch unbestritten ist unter allen Politikern der Verdienst Bert Rürups um die sozialen Sicherungssysteme über nunmehr mehrere Jahrzehnte. Darüber hinaus war der Darmstädter Wirtschaftsexperte beratend für die Regierungen Österreichs und Kasachstans tätig. Um seine Arbeit zu würdigen, wurde Bert Rürup 2005 das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Die Rüruprente ist 2005 als ein neues Modell der Altersvorsorge, insbesondere für die Zielgruppe der Selbständigen, eingeführt worden. Die Rürup Basis-Rente wird in diesem Zusammenhang häufig als Gegenstück zur privaten Riester-Rente betrachtet.