Zertifikate – Basiswissen zu Zertifikaten

Mit jährlichen Wachstumsquoten von 15 bis 20 Prozent stellt der Markt für Zertifikate einen zentralen und wichtigen Anlagebereich für private Investoren dar. Trotz der starken Verbreitung dieser Wertpapiere ist die globale Definition der Anlageform komplex.

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Dies liegt weniger an einer komplizierten Rechtsform oder einer aufwändigen Abwicklung, sondern vielmehr an der nahezu unbegrenzten Vielseitigkeit von Zertifikaten, die zunächst nachvollzogen werden muss, um die weitreichenden Vorteile dieser Geldanlage erkennen zu können. Die Anlageform selber ist vergleichsweise jung. Im Jahre 1990 wurde das erste, so benannte, Zertifikat angeboten. Es handelte sich um ein Index-Zertifikat, das den DAX 1:1 abgebildet hat.

Den Ausschlag für die Entwicklung dieser Anlageform haben die negativen Erfahrungen von Anlegern an den internationalen Börsen gegeben. Die Zielsetzung bestand darin, ein Investment abzubilden, das in der Lage ist, auch gegenläufig zu globalen Entwicklungen Gewinne zu produzieren.

Das Zertifikat – Rechtliche Einordnung als Inhaberschuldverschreibung

Rechtlich handelt es sich bei einem Zertifikat um eine Inhaberschuldverschreibung. Der Anleger stellt dem Emittenten einen Geldbetrag zur Verfügung und erhält im Gegenzug eine entsprechende Bestätigung, in Form des Zertifikates. Dieses enthält eine feste Laufzeit, in vielen Fällen verbunden mit einem garantierten Rückzahlungsbetrag.

Die Besonderheit des Zertifikates liegt darin begründet, dass sein individueller Wertverlauf an beinahe beliebige Faktoren gekoppelt werden kann. Als Vergleichswert kommen hier sowohl globale Indizes wie der DAX in Frage, wie auch Preisentwicklungen von Rohstoffen, Währungskursen, Aktienkursen und viele andere Entwicklungen. Dabei können Zertifikate mit unzähligen Optionen in Bezug auf die Laufzeit, die Garantie-Rückzahlung oder die Berechnung des Wertverlaufes ausgestattet werden.

Durch den Zertifikate Erwerb – Partizipation an den weltweiten Entwicklungen der Finanzmärkte

Ohne unmittelbar in diese Werte investieren zu müssen, kann der Anleger hier an globalen Entwicklungen partizipieren, über deren Verlauf er bestimmte Vorstellungen entwickelt. Der Kreativität der ausgebenden Institute ist hierbei keine Grenze gesetzt. So stellt es keine Bedingung dar, dass eine Steigerung des Zertifikatwertes zwingend an die Steigerung des Vergleichswertes gekoppelt wird.

Auch ein sinkender Kurs kann die entsprechend vereinbarte Wertsteigerung des Zertifikates auslösen. Hierdurch lassen sich sehr interessante Kombinationen aus der Branche, in die investiert wird, und dem Vergleichswert, der für die Ermittlung der Wertentwicklung herangezogen wird, konstruieren.

Die Beschreibung der übergreifenden Eigenschaften von Zertifikaten beinhaltet vor alldem deren Einfachheit und Transparenz. Schon mit dem Kauf eines einzelnen Zertifikates besteht für den Anleger die Möglichkeit, sich auf große und bekannte Indizes zu beziehen und damit professionelle Strukturen in das persönliche Portfolio zu integrieren.

Hohe Transparenz beim Zertifikate Erwerb

Durch die feste Definition des jeweiligen Vergleichswertes, besteht für den Anleger gleichzeitig eine sehr hohe Transparenz, da wertentscheidende Faktoren öffentlich nachvollzogen werden können. Dass hierbei nicht nur auf steigende Kurse gesetzt werden kann, sondern stattdessen Zertifikate zum Einsatz kommen, die auf Seitwärtsbewegungen oder sogar fallende Tendenzen abgestellt sind, macht die Anlage in Zertifikaten universell und unabhängig von globalen Marktentwicklungen.

Zertifikate und Zertifikate Erwerb – Vorteile überwiegen

Ein entscheidender Vorteil liegt darin begründet, dass Zertifikate börsentäglich gehandelt werden können. So verliert der Anleger zu keinem Zeitpunkt seine Liquidität. Hinzu kommt, dass die Gebühren für Zertifikate meist wesentlich geringer sind, als die Nebenkosten für andere Geldanlagen. Die Anschaffungskosten bezogen auf den Stückpreis bewegen sich meist im zwei- oder dreistelligen Bereich, so dass selbst bei einem kleineren Gesamtengagement eine gute Mischung verschiedener Papiere realisiert werden kann.

Der Anleger hat die Wahl zwischen einer Reihe verschiedener Risiko-Rendite Verteilungen. Hierbei reicht die Bandbreite von Garantie-Zertifikaten, die grundsätzlich sicher stellen, dass der investierte Betrag nach Ablauf der Laufzeit wiederum zur Verfügung steht, über Bonus-, Index- oder Discount-Zertifikate mit geringem Risiko bei attraktiven Renditechancen, bis hin zu so genannten Knock-out-Zertifikaten, die bei einem vergleichsweise hohen Risiko überproportionale Gewinnchancen gewähren.

Steuerliche Übergangsregelungen für Zertifikate beachten

Die steuerliche Behandlung von Zertifikaten ist bislang vorteilhaft, solange diese nicht vor Ablauf eines Jahres nach Erwerb wieder verkauft werden. Da im Zuge der Einführung der neuen Abgeltungssteuer seit dem 01.01.2009 die Spekulationsfrist abgeschafft wurde, fallen Kursgewinne aus Zertifikaten ab dem Stichtag unter die neue Quellensteuer.