Aktienanleihen

Eine besondere Form der Schuldverschreibungen stellt die Aktienanleihe dar, die von vielen Emittenten angeboten wird. Sie stattet den Anleger mit einem überproportional hohen Zinssatz aus, der durchaus zwischen 10 und 25 Prozent liegen kann. Die Großzügigkeit dieser Anlage hat natürlich ihren Preis: Es bestehen keine Garantien in Bezug auf die Rückzahlung des Nominalwertes in vollem Umfang.

Das Produkt – Aktienanleihen als Anlageprodukt im Überblick

Aktien- und Indexanleihen sind enge Verwandte der Discountzertifikate. Die Emittentin hat auch hier am Ausübungstag die Wahl: Sie kann den Nennbetrag auszahlen (bei Discountzertifikaten den Festbetrag) oder – bei Aktienanleihen – Anlegern eine vorher festgelegte Anzahl einer bestimmten Aktie liefern. Bei Indexanleihen erfolgt die Rückzahlung durch Auszahlung des am Feststellungstag gültigen Indexkurses unter Berücksichtigung der Bezugsmenge, maximal jedoch zum Nennbetrag.

Die wichtigsten Ausstattungsmerkmale einer Aktien- oder Indexanleihe sind in diesem Zusammenhang:

  • der Basiswert,
  • die Bezugsmenge,
  • der Nennbetrag,
  • der Zinskupon (Zins p. a., der in jedem Fall gezahlt wird),
  • der Zinslauf (Laufzeit, in der der Zinskupon anfällt),
  • die Laufzeit der Anleihe sowie
  • der Ausübungstag/Feststellungstag.

 

Stattdessen hat der Emittent das Recht, am Ende der Laufzeit die Rückzahlung in Form realer Aktienwerte vorzunehmen. Deren Kurs entscheidet dann über die konkrete Rückzahlungsquote, die sich für den Anleger realisieren lässt. Der Hauptvorteil liegt darin, dass die Aktienanleihe im Falle von steigenden, stagnierenden oder leicht fallenden Kursen zu überzeugenden Renditen führt.

Erst wenn das Underlying stark sinkt, verliert der Anleger proportional mit dem Aktienkurs, allerdings nicht stärker, als es im Rahmen einer Direktanlage der Fall gewesen wäre. Gerade in Zeiten vergleichsweise niedriger Renditen, stechen die hohen Zinsen der Aktienanleihe besonders hervor und wirken auf Anleger oft attraktiv.

Anleger, die zum einen an einer verhältnismäßig hohen Rendite interessiert sind und die gleichzeitig von der Leistung einer bestimmten Aktie überzeugt sind, entdecken in der Aktienanleihe immer dann eine gute Anlageform, wenn sie glauben ausschließen zu können, dass der Wert so weit absinkt, dass er die realisierbaren Renditen eliminiert. Angesichts des hohen Zinsniveaus vieler Aktienanleihen müssten die Kursverluste des Basiswertes jedoch stark sinken, um den Ertrag komplett zu neutralisieren.

100-prozent-rabatt-gonzo-light

Jetzt vergleichen: Depot kostenlos + 100% Rabatt auf den Ausgabeaufschlag

Ob Aktien, Anleihen, Investmentfonds, ETF oder Tagesgeld- dieser Depotvergleich zeigt das beste Angebot. Geldanlage einfach und günstig.

Aktienanleihen – Verzinsung des Anlagebetrages in garantierter Form

In ihren Eigenschaften und ihrem Risiko/Chancen-Profil hat die Aktienanleihe am ehesten Ähnlichkeit mit einem Discount-Zertifikat. Dabei erfolgt die Verzinsung des Anlagebetrages in einer garantierten Form. Unabhängig von dem Kursverlauf des Vergleichswertes verändert sich der Zinssatz während der Laufzeit nicht. Am Ende der Laufzeit wird der Kurs mit dem Basispreis zur Zeit der Auflage des Papiers verglichen.

Liegt der Wert oberhalb des Basispreises, so wird der ursprünglich investierte Betrag, angereichert um die Zinsen, in bar an den Investor ausgeschüttet. Sinkt der Kurs allerdings unter den Basispreis, dann ist der Emittent lediglich dazu verpflichtet, je Aktienanleihe eine Aktie des Basiswertes an den Anleger zu übergeben. Hier liegt das maximale Risiko der Anlage begründet.

Bei der Auswahl des geeigneten Produktes ist zum einen die Laufzeit zu berücksichtigen. Im Allgemeinen liegen diese bei Aktienanleihen im Bereich von einem Jahr. Die nächste Betrachtung sollte dem gewählten Basispreis gelten. Dieser kann sowohl unterhalb, als auch oberhalb des aktuellen Kursniveaus des Underlying liegen. Für den Anleger ist es wesentlich vorteilhafter, wenn der Basispreis unterhalb des Kurses liegt, da sich hierdurch ein Sicherheitspuffer ergibt. Liegt der Basispreis oberhalb des Kurses, so muss das Underlying steigen, um dafür zu sorgen, dass am Ende der Laufzeit der Anlagepreis zurück erstattet wird.

Die Aktienanleihe als Anlageprodukt – Für wen geeignet? Welche Optionen gibt es?

Grundsätzlich ist die Anlage in Aktienanleihen dann sinnvoll, wenn von Anstiegen, Seitwärtstrends oder allenfalls leichten Rückgängen eines Kurses ausgegangen werden kann. Je höher die Schwankungen des Underlying im Vorzeitraum, umso höher ist die Verzinsung, die der Emittent anbietet. Beobachtet der Anleger einen Wert, der in der Vergangenheit starken Schwankungen unterlag und sich aktuell überzeugend beruhigt, so sollte nach einer Aktienanleihe, die auf diesem Titel aufgebaut ist, Ausschau gehalten werden.

Die angebotenen Aktienanleihen werden häufig mit interessanten Optionen variiert. Eine so genannte Aktienanleihe Plus setzt einen Barrierewert ein, der deutlich unter dem Basiswert der Underlying zum Zeitpunkt der Emission angesetzt ist. Wird dieser während der Laufzeit nie unterschritten, so erhält der Anleger, unabhängig vom Underlying zum Laufzeitende, den Nominalwert der Anlage zurück.

Die Version Plus Pro arbeitet ebenfalls mit einem Barrierewert, der allerdings eine zeitlich befristete Wirkung aufweist. Ausgehend vom Ende der Laufzeit wird hier in Monaten eine Zeitspanne definiert, innerhalb derer die Barriere nicht unterschritten werden darf, um den vollständigen Nominalwert zurück zu erhalten. In beiden Fällen wird diese Abmilderung des Risikos jedoch mit einer niedrigeren Gesamtverzinsung durch den Anleger bezahlt.