Index-Zertifikate

Die Geldanlage unter Nutzung von Zertifikaten erbringt für Anleger eine ganze Reihe von Vorteilen, die sich vor allem auf die Vielseitigkeit, die Transparenz und die Flexibilität entsprechender Modelle beziehen. Der Erwerb eines Zertifikates stellt eine indirekte Geldanlage dar, da sich diese nicht auf die Anschaffung der betreffenden Werte bezieht.

Stattdessen wird, im Gegenzug zu einer Zahlung, eine Schuldverschreibung ausgegeben, deren jeweiliger Wert von den spezifischen Faktoren des Zertifikates bestimmt wird. Hauptsächlich ist hier der individuelle Vergleichswert entscheidend. So kann ein Zertifikat an einen Aktienkurs, einen Rohstoffpreis oder jede andere, messbare, wirtschaftliche Erscheinung gekoppelt sein. Die umgebende Struktur regelt dabei, in welcher exakten Weise der Wert des Zertifikates von Veränderungen am Vergleichswert beeinflusst wird und gibt darüber hinaus Auskunft über die Laufzeit und über bestimmte Barrieren, Bonus- oder Höchstbeträge.

Index-Zertifikate – Vergleichswert stets ein öffentlich geführter Aktienindex

Im Falle des Index-Zertifikates wird als Vergleichswert ein öffentlich geführter Aktienindex, wie etwa der DAX, der Dow-Jones, der TecDAX, der EURO STOXX 50, der S&P 500 oder der Nikkei 225 vereinbart. Steigt der Index, so erhöht sich der Wert des Zertifikates, sinkt er dagegen, so verändert sich der Zertifikatwert ebenfalls negativ. Da es sich bei den gängigen Indizes um bewährte Aktienkörbe mit langer Geschichte und Beobachtungsdauer handelt, sind potentielle Tendenzen gut absehbar.

Weltweite Indizes erweitern die Auswahlmöglichkeiten erheblich und bieten dem Anleger die Möglichkeit, sich eine Welt-Strategie in Bezug auf sein Portfolio aufzubauen. Auf lange Anlagezeiträume betrachtet, kann mit einiger Sicherheit von einem positiven Gesamtverlauf ausgegangen werden.

Die Berechnung wird in unmittelbarer Anlehnung an den jeweiligen Index vorgenommen. Im Falle des DAX liegt die Ermittlung des Zertifikatwertes im Verhältnis von 1 zu 100. Liegt der DAX zur Zeit der Anschaffung eines auf diesen Index bezogenen Zertifikates bei 6000, so wird das Index-Zertifikat mit 60 Euro in Rechnung gestellt. Beträgt zum Verkaufszeitpunkt der DAX 7500, so erhält der Anleger 75 Euro. Im Gegensatz zu anderen Zertifikaten, weist das Index-Zertifikat häufig keine begrenzte Laufzeit auf. Dies wird häufig durch den Bezeichnungszusatz „open-end“ gekennzeichnet.

Unterschiede in der Gruppe der Index-Zertifikate

Ein entscheidender Unterschied innerhalb der Gruppe der Index-Zertifikate bezieht sich auf die Frage, ob der Anleger an entstehenden Dividenden beteiligt wird. Ist dies der Fall, so bezeichnet man die Anlage als Performance-Index-Zertifikat. Verbleiben diese Zwischengewinne stattdessen auf Seiten des Emittenten, so spricht man von einem Preis-Index-Zertifikat.

Gerade bei einer langfristigen Nutzung dieser Anlageform, können sich aus diesem Umstand sehr große Unterschiede in Bezug auf den Gesamtgewinn ergeben. Anleger sollten dies hinreichend berücksichtigen und Performance-Werten eher den Vorrang geben.

Index-Zertifikate mit Discount

Eine Interessante Option besteht in Index-Zertifikaten, die mit Discount angeboten werden. In diesem Fall liegt der Anschaffungspreis deutlich unterhalb des tatsächlichen, aktuellen Indexwertes, wobei gleichzeitig ein Risikopuffer gegen ein vorab definiertes Sinken des Index realisiert wird. Der Anleger bezahlt diese Sicherheit mit einer Begrenzung der maximalen Gewinnchancen im Falle eines starken Anstieges des verbundenen Index.

Für den Anleger liegt der hauptsächliche Vorteil von Index-Zertifikaten in der Tatsache, dass hier von allgemeinen Entwicklungen am Aktienmarkt profitiert werden kann, ohne dass hierzu die zeitaufwändige und risikoreiche Anlage in direkte Einzelwerte erfolgen muss, die zudem den Nachteil hat, dass Käufe und Verkäufe jeweils mit Nebenkosten verbunden sind.

Im Falle, dass Anleger nicht über ein ausreichendes Kapital verfügen, um in größerem Umfang in diese Art von Zertifikaten investieren zu können, stehen am Finanzmarkt Sparpläne zur Verfügung, die darauf spezialisiert sind, eingezahlte Beträge in regelmäßigen Abständen in indexgebundene Werte zu investieren.

Wenngleich das Index-Zertifikat seine Wirkung vorrangig auf langfristiger Basis entfaltet, spricht auch nichts dagegen, diese Anlage im Rahmen kurzfristiger Engagements einzubeziehen. Dies bietet sich immer dann an, wenn aufgrund bestimmter Marktinformationen Anlass zu der Annahme besteht, dass bestimmte Indizes sich innerhalb von kurzer Zeit signifikant verbessern. Dabei ist es selbst möglich, dass Kauf und Verkauf innerhalb eines einzigen Tages erfolgen.

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