Garantie-Zertifikate

Grundsätzlich erlaubt die Geldanlage auf der Basis von Zertifikaten hohe Renditemöglichkeiten. Ihre Vielfalt ermöglicht den Anlegern dabei, auf aktuelle Entwicklungen, persönliche Überzeugungen und innovative Chancen unmittelbar zu reagieren. Da die Höhe einer möglichen Rendite immer auch mit dem bestehenden Risiko in Verbindung steht, wenngleich auch in unterschiedlichen Proportionen, scheuen viele Anleger jegliches Wagnis in Bezug auf ihre Investment-Strategie.

Das Produkt – Garantie-Zertifikate im Überblick

Auch Garantiezertifikate werden inzwischen von zahlreichen Emittenten in unterschiedlicher Ausgestaltung angeboten. Die Grundkonstruktion weist die folgenden wesentlichen Ausstattungsmerkmale auf:

  • den Basiswert,
  • den Basiskurs,
  • die Bezugsmenge,
  • den Festbetrag,
  • den Feststellungstag/Ausübungstag sowie
  • die Partizipationsquote.

Garantie-zertifikat

Dies bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass auf den Einsatz von Zertifikaten gänzlich verzichtet werden muss, da es spezielle Produkte in diesem Bereich gibt, die auf die Anforderungen sicherheitsbetonter Anleger abgestimmt sind. Die Lösung liegt in der Integration von Garantie-Zertifikaten in das persönliche Portfolio, da deren übereinstimmende Eigenschaft darin besteht, dass der Anleger am Ende der Laufzeit mindestens den anfänglich eingesetzten Betrag zurück erhält, unabhängig von der Entwicklung des Vergleichswertes oder anderen Marktaspekten.

Dies bedeutet aber keineswegs, dass im Gegenzug gänzlich auf Gewinnaussichten verzichtet werden muss. Entwickelt sich der Vergleichs- oder Basiswert positiv, so profitiert der Anleger beim endgültigen Verkauf des Garantie-Zertifikates, in einem gewissen Umfang, entsprechend von dessen gestiegenem Wert. Da der Handel mit Zertifikaten ursprünglich eine Reaktion auf die Zusammenbrüche der Börsen und die damit einhergehenden Verluste für direkte Anleger war, gehörten die sicheren Garantie-Zertifikate mit zu den ersten Formen, die auf den Markt gelangten, nachdem die Anlageform in den 90er Jahren eingeführt wurde.

Beim Garantie-Zertifikat auf die Partizipationsrate achten

Soll ein Garantie-Zertifikat umfassend beurteilt werden, so ist neben dem Basiswert und den gesamten Rahmenbedingungen und Optionen vor allem auf die so genannte Partizipationsrate zu achten. Um die gewährte Garantie in Bezug auf den realisierbaren Endwert der Anlage finanzieren zu können, beteiligen Emittenten ihre Anleger nur zu einem bestimmten Prozentsatz an entstehenden Gewinnen. Erwirbt ein Anleger etwa ein Garantie-Zertifikat mit einer dreijährigen Laufzeit zu einem Preis von 50 Euro mit einer Partizipationsrate von 50 Prozent, so erhält er am Ende der drei Jahre den garantierten Betrag in Höhe von 50 Euro zurück.

Stieg der Basiswert während der Laufzeit von 50 Euro auf 100 Euro, so wird der Anleger an dem Gewinn mit 50 Prozent beteiligt, so dass er bei Verkauf des Zertifikates insgesamt 75 Euro erhält. Der Anspruch auf die eingeräumte Garantie besteht allerdings lediglich dann, wenn das Zertifikat nicht vor Ablauf der Laufzeit zurück gegeben wird.

Variierende Modelle sehen Garantiebeträge von weniger als 100 Prozent vor. Ist der Anleger damit einverstanden, lediglich eine Garantie im Bereich von 80 oder 90 Prozent zu erhalten, so steigt damit meist auch seine Partizipationsrate entsprechend an, so dass er selber das exakte Verhältnis zwischen Risiko und Gewinnoption dosieren und auf seine persönlichen Wünsche abstimmen kann.

Vorteile von Garantie-Zertifikaten im Überblick

Der Hauptvorteil liegt in der gehobenen Sicherheit von Garantie-Zertifikaten. Anstatt das Börsengeschehen nervös zu beobachten und jederzeit reaktionsfähig zu bleiben, kann der Inhaber von Garantie-Zertifikaten mit Gelassenheit das Ende der Laufzeit abwarten, um dann einen Gewinn zu realisieren, den er bereits zu Beginn des Engagements kannte.

Problematisch können sich die Zertifikate entwickeln, wenn liquide Mittel vorab, also während der Laufzeit benötigt werden. Die Garantie bezieht sich ausschließlich auf den vorab fixierten Rückgabetermin und sichert das Kapital des Anlegers nicht im Zwischenzeitraum. Hier muss im Vorfeld der Anschaffung genau geplant werden, inwieweit die investierten Beträge über die gesamte Laufzeit hin entbehrlich sind, da andernfalls Verluste nicht ausgeschlossen werden können.

Garantie-Zertifikate für Anleger mit erhöhtem Sicherheitsbedürfnis

Vor diesem Hintergrund sind Garantie-Zertifikate sowohl für Anleger mit erhöhtem Sicherheitsrisiko geeignet, als auch für die konservativen Segmente des allgemeinen Portfolios. Hier sollten keine erheblichen Gewinne erwartet werden, stattdessen steht die Planungssicherheit und die Abwesenheit spekulativer Risiken im Vordergrund. Ansonsten gilt, dass diese Art von Zertifikaten ebenso vielseitig ausgelegt sein können, wie alle anderen Produkte auch. Die Gemeinsamkeit der Garantie-Zertifikate bezieht sich lediglich auf die Leistung zu Ende der Laufzeit. Alle anderen Gestaltungsmerkmale können frei gewählt werden.