Airbag-Zertifikate

Die zentrale Zielsetzung bei der Integration von Zertifikaten in die persönliche Vermögensplanung besteht in dem Profitieren von Vorteilen, die über diejenigen einer direkten Anlage weit hinaus gehen können. Dabei sind die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten annähernd unbegrenzt und die Kreativität der emittierenden Banken kann sich voll entfalten.

Da an die Stelle eines eigenständigen Wertes der Anlage eine Verknüpfung mit einem externen Wert, dem so genannten Underlying, tritt, bestehen weitreichende Möglichkeiten, den Basiswert gemäß den individuellen Anforderungen anzupassen. Diverse Rahmenbedingungen und Optionen verleihen den Zertifikaten zusätzlich eigenständige Eigenschaften in Bezug auf die zeitlichen und betragsmäßigen Bedingungen, unter denen Gewinne erwirtschaftet werden können.

Airbag-Zertifikate – Aspekte der Sicherheit und der Gewinnoptimierung stehen im Vordergrund

Der Anleger entscheidet prinzipiell zwischen Aspekten der Sicherheit und der Gewinnoptimierung und findet so mühelos eine passende Entsprechung seiner Anlagestrategie. Bis zu 1.000 zusätzliche Zertifikate, in immer neuen Formen und Variationen, die jährlich an den Markt gelangen, sorgen dafür, dass die angebotenen Modelle stetig an die Marktsituation angepasst werden können. So findet jeder Anleger exakt das Zertifikat, das zu ihm, seiner Strategie und seinen individuellen Anforderungen passt.

Anleger, die auf der einen Seite gesteigerten Wert auf eine Risikominimierung legen, auf der anderen Seite aber nicht auf weitreichende Gewinnchancen verzichten wollen, sollten das so genannte Airbag-Zertifikat für sich in Betracht ziehen. Zum einen wird hier durch den Emittenten eine Schutzbarriere definiert, die deutlich unterhalb des Basispreises liegt.

Solange dieser Wert durch den Kurs des Underlying nicht unterschritten wird, erhält der Anleger auch dann den von ihm gezahlten Ausgabepreis vollständig zurück, wenn der Basiskurs unterhalb des Ausgabepreises liegt. Unterschreitet der Basiswert zum Ende der Laufzeit auch den Barrierewert, so muss der Anleger Abschläge in Kauf nehmen, die allerdings in ihrer Gesamtheit weniger hoch sind, als es bei einer direkten Anlage der Fall wäre. Steigen die Kurse dagegen an, so partizipiert der Anleger ohne Begrenzung nach oben.

So kann er insgesamt seine Risiken entscheidend mindern, ohne auf vollumfängliche Gewinnchancen verzichten zu müssen. Ergänzend kommt hier eine Partizipationsrate zum Einsatz, die Auskunft darüber gibt, mit welchem Faktor der erzielte Kursgewinn berechnet wird. Die Höhe der Rate hängt von Faktoren wie der Schutzbarriere, der Laufzeit und den jeweiligen Vereinbarungen zu verfügbaren Dividenden ab.

Für wen eignen sich Airbag-Zertifikate?

Besonders geeignet sind Airbag-Zertifikate vor allem immer dann, wenn Aufwärtstrends im zugeordneten Basisbereich mit einiger Sicherheit erwartet werden können. Bei einer sehr umfangreichen Risikoabsicherung ermöglicht das Papier in dieser Situation hohe Gewinne. Wird eher von einer weniger ausgeprägten Entwicklung ausgegangen, so sollte stattdessen verstärkt über Bonus- und Discount-Zertifikate nachgedacht werden, da diese, bei ebenfalls umfangreicher Absicherung, hohe Seitwärtsrenditen erwirtschaften können.

Werden Airbag-Zertifikate innerhalb der persönlichen Anlage-Strategie eingesetzt, so sollte dabei beachtet werden, dass sich eine vorzeitige Rückgabe der Papiere negativ auf die Gesamtperformance auswirkt. Die Zertifikate sollten von daher nach Möglichkeit bis zum Ende der Laufzeit gehalten werden.

Airbag-Zertifikate und die verschiedenen Varianten im Überblick

Eine Variante des Airbag-Zertifikates ist die so genannte Plus-Ergänzung. Die vorhandenen Parameter werden hier zusätzlich mit einer Höchstgrenze, dem Cap, ausgestattet. Wird dieser überschritten, so wird die Partizipation des Anlegers begrenzt und steigt nicht weiter an. Im Gegenzug erhält er eine höhere Partizipationsrate unterhalb des Cap. Hier bleibt es, bei Verfügbarkeit beider Varianten, den Einschätzungen des Anlegers in Bezug auf die tatsächliche Kursentwicklung überlassen, welcher Form er den Vorzug gibt.

Insgesamt gilt es also durchgängig gründlich abzuwägen. Es sollte in jedem Fall ein Basiswert ausgewählt werden, dem deutliche Kursgewinne zugetraut werden. Seitliche Bewegungen oder Stagnation erzeugen bei dem Airbag-Zertifikat keine hohen Renditen. Ein besonderes Augenmerk sollte sodann auf die Partizipationsrate gelegt werden. In ihr unterscheiden sich viele angebotene Produkte erheblich. Liegt sie bei über 100 Prozent, so ist sie einer direkten Anlage überlegen. Letztlich sollte der Anleger eine Auffassung über den für ihn maximalen Kursverlust der Underlying entwickeln und dieser folgend die Höhe der Schutzbarriere auswählen.