Thesaurierender oder ausschüttender Fonds?
Investmentfonds gibt es als ausschüttende oder als thesaurierende Fonds. was bedeutet das für den Anleger?
Thesaurierender Fonds, ausschüttender Fonds
Zum Ende einer Wirtschaftsperiode werden die Anteilseigner eines Fonds belohnt – je nach gewähltem Fonds werden Gewinne auf Anteile ausgeschüttet oder direkt reinvestiert, also thesauriert. Eine Tatsache vorweg – die Fonds haben unterschiedliche Wertpapierkennnummern, der Inhalt der Fonds ist trotz unterschiedlicher Nummerierung exakt derselbe.
Praktische Handhabung thesaurierender und ausschüttender Fonds
Existieren zwei Varianten eines Fonds, so unterscheiden sich die beiden Fondsvarianten grundsätzlich nicht in der Höhe der Ausschüttung, sondern lediglich in der Art der Ausschüttung. Wird diese Ausschüttung direkt wieder in Fondsanteile des gleichen Fonds investiert, so spricht man von einem thesaurierenden Fonds. Wird der Gegenwert als Geldwert auf das Konto des Fondsbesitzers überwiesen, so handelt es sich um einen ausschüttenden Fonds.
In der Praxis werden abhängig von der Depotbank nahezu alle Fonds als thesaurierende Fonds behandelt, d.h. Gewinnausschüttungen eines Fonds werden direkt reinvestiert. Diese Vorgehensweise ist vor allem bei reinen Depotbanken gängige Praxis, da hier zu dem Fondsdepot häufig kein separates Verrechnungskonto existiert auf dem Ausschüttungen gutgeschrieben werden können.
Steuerlicher Aspekt thesaurierender und ausschüttender Fonds
Egal, ob thesaurierender oder ausschüttender Fonds, der Gewinnanteil je Anleger (Anteil) wird für das Finanzamt ausgewiesen und muss als solcher auch versteuert werden. Ob der Gewinnanteil des Fonds direkt in neue Fondsanteile investiert wurde (thesauriert) oder dem Anleger ausgeschüttet wurde, ist dabei unerheblich – aus diesem Grund macht es für die meisten Anleger keinen Unterschied, ob Gewinnausschüttungen in den Fonds reinvestiert werden oder nicht.
Eine Ausnahme stellen ausländische Fonds dar, die Zins- und Dividendenerträge thesaurieren: Statt der jährlichen Besteuerung dieser Erträge, findet die Besteuerung erst beim Verkauf der Fondsanteile statt. Es entsteht so ein Steuerstundungseffekt. Anleger, die rechnen, dass sie zum Verkaufszeitpunkt einem geringen persönlichen Steuersatz unterliegen, können so nicht nur ihre Steuerschuld stunden und so den vollen Zinseszinseffekt nutzen, sondern auch die Steuerabgabelast senken.
Nähere Informationen zu der Besteuerung ausländischer thesaurierender Fonds finden Sie hier unter Abgeltungssteuer & thesaurierende Fonds.
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