Die US-Immobilienkrise – Hintergrund und Erläuterungen zur US-Immobilienkrise

Die Immobilienkrise in den USA hatte weitreichende Folgen auf die amerikanisch-europäische Gesamtwirtschaft. Dow Jones und DAX reagierten im Zuge der Krise heftig. Vielerorts wird nun gefragt, wie es dazu kommen konnte, dass die zunächst isoliert wirkende Problematik einiger amerikanischer Hypothekenbanken einen solch globalen Einfluss auf die Weltmärkte nehmen konnte.

Was ist bei der Immobilienkrise USA eigentlich passiert? Seinen Anfang nahm alles mit der Vergabe von so genannten Subprime Darlehen zur Hausfinanzierung in den USA. Dabei handelte es sich um Kredite, die an Kreditnehmer vergeben wurden die über eine nur sehr eingeschränkte Bonität verfügten. Banken wie Accredited Home Lenders oder New Century Financial hatten in den vergangenen Jahren solche Darlehen in großer Anzahl vergeben. Schätzungen besagen, dass das Volumen solcher Kredite in den USA im Bereich von 700 Milliarden US-$ lag. Der erste Effekt dieser Kreditpolitik war zunächst ein gewaltiger Bauboom, der sich positiv auf die amerikanische Gesamtwirtschaft auswirkte.

Zur Risikobegrenzung wurden bei fehlendem Eigenkapital vermehrt Darlehen mit variablem Zinssatz vergeben, in 2004 waren es 19%, in 2005 bereits 57% der vergebenen Kredite und genau dieser Besicherungsversuch führte in der Folge zum Zusammenbruch. Die Zinsen stiegen nämlich von anfänglich 1% auf mittlerweile weit über 5% und finanzschwache Kreditnehmer ohne Eigenkapital waren und sind immer weniger in der Lage, die Finanzierungskosten zu tragen.

Da die Beleihungsgrenze im Zuge der Kreditvergabe in vielen Fällen bei 100% angesetzt worden war, waren die die Deckungsquoten beim Verkauf entsprechend niedrig und zwangen die kreditgebenden Institute mehr und mehr in die Knie. Millionen von Häusern wurden in der Folge von Zahlungsausfällen gerichtlich beschlagnahmt und der Zwangsversteigerung zugeführt. Gleichzeitig sank die Nachfrage am Immobilienmarkt drastisch ab, nicht zuletzt aufgrund des hohen Zinsniveaus, das eine Anschaffung wenig attraktiv machte. Damit aber noch nicht genug: durch die systematische Verarmung von Millionen von US-Bürgern, sank auch deren Kaufkraft und Konsumwille und dies erzeugt signifikante Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaftslage der USA.

Da jedoch in Zeiten der Globalisierung ein massiver Einschnitt in der amerikanischen Wirtschaft nicht folgenlos bleiben kann, machten sich die Auswirkungen mehr und mehr an den europäischen Märkten und nicht zuletzt auch in Bezug auf die deutsche Wirtschaft bemerkbar. Hier waren vor allem die Geld-, Aktien- und Investmentmärkte betroffen.