Die Leistungsbilanz ist ein wichtiges Indiz für die wirtschaftliche Lage

Was beinhaltet sie im Allgemeinen?

Die Leistungsbilanz ist ein Fachbegriff aus dem Bereich der Volkswirtschaft, spielt aber durchaus auch im Zuge der Betriebswirtschaft eine Rolle. So kann diese sowohl von Staaten als auch von verschiedenen Unternehmen aufgestellt werden und wichtige Daten und Fakten liefern. Kurz gesagt ist die Leistungsbilanz die Gegenüberstellung aller bewegte Waren und aller Dienstleistungen, die zum Beispiel bei einem Unternehmen innerhalb einer Periode (meistens ein Jahr) aufgetreten sind.

Während bei der Leistungsbilanz im volkswirtschaftlichen Sinne auch noch der Warenverkehr mit dem Ausland und die Vermögensübertragungen eine Rolle spielen, wird die Leistungsbilanz bei Unternehmen bzw. Gesellschaften, wie zum Beispiel auch bei einem geschlossenen Fonds, in einem „kleineren“ Umfang betrachtet. Generell ist die Leistungsbilanz übrigens eine Teilbilanz einer anderen übergeordneten Bilanz, nämlich der Zahlungsbilanz. Hat die Leistungsbilanz ein Defizit ist zu vermuten, dass das Land oder das Unternehmen mehr verbraucht als Bestand vorhanden ist, sich also verschuldet.

Was sagt die Leistungsbilanz bei geschlossenen Fonds aus?

Auch wenn die Leistungsbilanz vor allem im volkswirtschaftlichen Sinne wichtig ist und einen Teil der deutschen Außenwirtschaftsbilanz darstellt, so kann sie durchaus auch im Zusammenhang mit geschlossenen Fonds von Bedeutung sein. Vereinfacht gesagt stellt der Fonds in seiner Leistungsbilanz dar, wie erfolgreich in der Vergangenheit gewirtschaftet wurde. Auch für den Anleger ist die Leistungsbilanz von Bedeutung, sofern der Fonds überhaupt eine solche Bilanz veröffentlicht hat.

Ist das der Fall, kann das schon einmal als ein Vorteil dieses geschlossenen Fonds gewertet werden. Denn nach wie vor ist es im Bereich der geschlossenen Fonds leider so, dass viele Gesellschaften die Leistungsbilanz nur dann veröffentlichen, wenn sie ein positives Ergebnis zeigt. Ist die Bilanz hingegen negativ, wird sie nicht selten „unter den Tisch fallen gelassen“. Denn während Fondsgesellschaften oftmals Renditeversprechen machen und mit Prognosen arbeiten, geht es in der Leistungsbilanz um tatsächliche Zahlen und Daten, die in der jüngeren Vergangenheit im Zusammenhang mit dem Fonds entstanden sind. Daher ist für den Anleger zum Beispiel sehr interessant, ob die Leistungsbilanz auch einen Soll-Ist-Vergleich beinhaltet. Denn dann kann verglichen werden, welche Ziele (Rendite etc.) die Fondsgesellschaft ausgegeben hatte und welche Zahlen dann tatsächlich erreicht wurden.