Erkennen Sie Ihre Fehler und vermeiden Sie diese!

Fehlentscheidungen – auch bei der Geldanlage – sind menschlich

Der Mensch ist kein fehlerfreies Wesen. Täglich unterlaufen uns Fehler – sie gehören zu uns wie das Atmen, Essen oder Trinken. Folglich unterlaufen uns auch Fehler bei der Geldanlage. Mit der nachfolgenden Aufzählung möchten wir Ihnen einige der häufigsten Fehler nennen. Überprüfen Sie inwieweit Sie diese auch schon gemacht haben und falls dem so ist, haben Sie den Mut diese zu beseitigen. Nur so werden Sie langfristig finanziell erfolgreich sein. Schon sind wir beim ersten Fehler:

1. Fehlentscheidungen nicht korrigieren

Der wohl häufigste Fehler bei der Geldanlage ist der eine offensichtliche Fehlentscheidung nicht einzusehen und zu korrigieren. Haben Sie den Mut sich Ihre Fehler einzugestehen und zu korrigieren auch wenn es schmerzlich ist beispielsweise eine Aktie nach 50% Verlust zu verkaufen. Oftmals klammert man sich an den Strohhalm der Hoffnung anstatt rational zu handeln. Ein Ende mit Schrecken ist besser als ein Schrecken ohne Ende. Sie vergeben so die Chance auf eine neue, richtige Anlageentscheidung, die Verluste aus Fehlentscheidungen ausgleichen kann.

2. Unvollständige Vermögensaufstellung

Wenn Sie sich über Ihr Vermögen ein Bild machen, sollten Sie es vollständig betrachten. Sonst gelingt es oftmals nicht den dritten und vierten Fehler aufzudecken. Berücksichtigen Sie auch „versteckte“ Vermögenswerte, wie Rentenansprüche, Immobilienvermögen, verliehenes Geld, Lebensversicherungen und das unter dem Kopfkissen vergessene Sparbuch.

3. Beurteilen Sie Ihr Vermögen nach dem Inhalt, nicht nach der Verpackung

Um festzustellen, ob Ihr Vermögen zu einseitig oder zu riskant investiert ist, müssen Sie Ihr Vermögen nach dem Inhalt, sprich Anlageklassen, wie Aktien, Anleihen, Immobilien, Rohstoffe etc., einteilen und nicht nach der Verpackung (Lebensversicherung, Tagesgeld, Bonus-Zertifikat etc.). Machen Sie sich ggf. schlau was tatsächlich in der Verpackung Ihres Anlageprodukts steckt. Nur so ist es Ihnen möglich die nachfolgenden Fehler aufzudecken.

4. Zu riskant investieren / fehlerhafte Risikoeinschätzung

Ein sehr häufiger Fehler bei der Geldanlage kommt von dem Sprichwort „Gier frisst Hirn“. Machen Sie sich bewusst welches Risiko hinter jeder Anlage steckt. Beantworten Sie sich die Frage wie viel Risiko Sie bereit sind einzugehen und gleichen Sie ab, ob das eingegangene Risiko je Anlageprodukt Ihrer Risikobereitschaft entspricht. Als Faustregel gilt immer: Je höher die Rendite desto höher das Risiko. Auch wenn eine Anlage X Jahre eine traumhafte Rendite erzielt hat, ist nicht davon auszugehen, dass sie es auch die nächsten Jahre dies tun wird. Gerade weil eine Anlage gut gelaufen ist, neigen Anleger dazu überproportional in diese Anlage zu investieren.
Eine fehlerhafte Risikoeinschätzung liegt oftmals auch bei vermeidlich sicheren Anlagen vor: In Zeiten von explodierenden Staatsschulden, zunehmenden Insolvenzen und drohender Inflation oder Deflation sollten Sie sich die Frage stellen, ob die gewählte Anleihe wirklich noch so sicher ist als zu dem Zeitpunkt des Kaufs.

5. Zu einseitig investieren

Für zu einseitige Anlagestrategien gibt es hauptsächlich zwei Gründe: Hohe Renditeerwartungen oder hohes Sicherheitsbedürfnis. Manchmal ist es auch Unwissenheit. Auch wenn Sie ein sehr hohes Sicherheitsbedürfnis haben, sollten Sie nicht alles auf eine Karte setzen. Die Beimischung von vermeidlich riskanteren Anlagen kann unter dem Strich zu einer Steigerung der Rendite und Reduzierung von Ausfallrisiken und Kursschwankungen führen. Umgedreht kann man höchst spekulative Anlagen deutlich konservativer gestalten, wenn man „langweilige“ Anlagen zum kleinen Teil beimischt ohne nennenswerte Renditechancen zu vergeben.

6. Die eigenen Finanzen nicht verstanden haben / sich nicht darum kümmern

Wer diesen Fehler begeht ist nicht in der Lage die ersten fünf Fehler aufzudecken. Auch wenn das Regeln der eigenen Finanzen nicht zu Ihren Hobbies zählt, sollten Sie sich intensiv damit auseinandersetzen. Wer nicht verstanden hat wie das eigene Vermögen angelegt ist, darf sich hinterher nicht wundern, wenn sich das Vermögen nicht wie erhofft vermehrt. Auch die aus dem Fernsehen und der Presse bekannten Fälle von Fehlberatung bzw. provisionsorientierte Beratung von Bankberatern ist nur dann möglich, wenn man sich nicht die Mühe gemacht hat zu verstehen wie das Geld angelegt wurde. Schützen Sie sich vor Fehlentscheidungen zu Anlagebetrug indem Sie sich selbst mit Ihren Finanzen auseinandersetzen.