Berechnung Abgeltungssteuer – Wer noch Wertpapiere von 2008 im Depot hat spart Steuern
Unter dem Stichwort Berechnung Abgeltungssteuer herrscht nach wie vor viel Unklarheit unter deutschen Anlegern. Die neue Quellensteuer, deren Einführung innerhalb der Unternehmenssteuerreform 2008 festgeschrieben wurde und die seit dem 01.01.2009 in Kraft trat, betrifft sowohl Einkünfte aus Kapitalerträgen, als auch private Veräußerungsgewinne. Im Gegensatz zu den bisherigen Steuerregelungen, erfolgt die Berechnung der Abgeltungssteuer pauschal und nicht unter Einbeziehung der individuellen Steuerklasse.
Der Steuersatz beträgt hierbei 25%, wobei Solidaritätszuschlag und eventuelle Kirchensteuer noch hinzu kommen. Insgesamt erreicht die neue Steuer damit eine maximale Höhe von 28%, wodurch Deutschland mit an der Spitze innerhalb der europäischen Union liegt.
Da die Steuer unmittelbar von Banken und anderen Geldinstituten an die Finanzämter abgeführt wird, besteht eine Möglichkeit zur Berechnung der Kursverluste nur auf Ebene einzelner Institute. Sollen Verluste und Gewinne aus Engagements bei verschiedenen Häusern gegeneinander aufgerechnet werden, so steht hierzu weiterhin die Einkommenssteuererklärung des jeweiligen Anlegers zur Verfügung. Ein automatischer Abgleich während des laufenden Jahres zur zeitnahen Berechnung der Abgeltungssteuer, ist derzeit nicht vorgesehen.
Bestimmte Verhaltensweisen der Anleger konnten die Berechnung der Abgeltungssteuer im Jahr 2008 positiv beeinflussen. So wurde eine Übergangsregelung eingeführt, welche vorsah, dass vor dem 01.01.2009 erworbene Wertpapiere mit einer Haltefrist von mindestens 12 Monaten letztmalig steuerfrei vereinnahmt werden können.
Wählt der Anleger ergänzend eine Anlageform, innerhalb derer laufende Erträge nicht ausgezahlt, sondern stattdessen re-investiert werden, so mildert dies die Abgeltungssteuer zunächst erheblich. Insgesamt gilt, dass bestehende Portfolios vor dem Hintergrund der neuen Steuer sorgfältig auf ihre Nachhaltigkeit hin überprüft werden müssen. Anleger sollten die Chance wahrnehmen, dass Jahr 2008 zur Optimierung und Anpassung der persönlichen Strategie, in Bezug auf Kapitalanlagen, zu nutzen.