Weiche Kosten bei Schiffsfonds

Der Begriff weiche Kosten fällt häufig im Zusammenhang mit Finanz-Anlage-Produkten. Was diese aber genau beinhalten, ist teils umstritten. Eine grobe Richtlinie sagt aus, dass hierzu alle Kosten für Eigenkapitalbeschaffung, Steuerberatung oder Prospektierung zählen.

Am Beispiel eines Schiffsfonds erklärt, bedeutet dass, dass der Anbieter höhere Kosten hat als eine Reederei. Diese trägt nur die Kosten für den Bau, für die Finanzierung der Anzahlungen, also den so genannten Bauzeitzins, für die Bauaufsicht und die Erstausrüstung des Schiffes. Diese Kosten kann man dann als direkte Kosten bezeichnen. Zusätzlich dazu muss ein Investitionshaus, welches den Bau des Schiffes in Auftrag gibt, um dieses dann in einen Fonds einzuführen, weitere Kosten tragen, die dann als weiche Kosten ausgewiesen werden.

Dazu gehören u. a. die Kosten für die Prospektierung und die Emission. Die Kosten für die Prospektierung ergeben sich aus der Pflicht einer Fondsanlage, einen Emissions- oder Beteiligungsprospekt zu erstellen und diesen prüfen und genehmigen zu lassen. Gutachten, Steuer- und Rechtsberatung, Treuhänder, vorbereitende Bereederung – all diese Dinge verursachen auch Kosten, die ebenfalls den weichen Kosten zugeschrieben werden.

Ab 15% genau hinschauen

Meist betragen diese weichen Kosten etwa 10 bis 15 %, liegen sie bei einem Angebot höher, sollte man misstrauisch werden. Oft verbergen sich dahinter fast schon Wucherpreise, die das Angebot deutlich unrentabel werden lassen.

Werden weiche Kosten abgerechnet, entfällt bei der entsprechenden Anlage oftmals das bekannte Agio, also Aufgeld. Zahlt man bei einer Kapitalanlage das Agio, werden damit die Kosten für die Eigenkapitalbeschaffung und den Vertrieb abgedeckt. Entfällt dieses, gehen diese Aufwendungen als weiche Kosten in den Investitionsplan der Anlage mit ein und werden damit gedeckt. Das Agio hat für den jeweiligen Anleger aber den Vorteil, dass es sofort als Sonderbetriebsausgabe von der Steuer abgesetzt werden kann.

Insofern ist ein genauer Vergleich wichtig, um sich für eine Anlage mit Agio oder mit weichen Kosten zu entscheiden. Denn während für den einen Anleger die erste Variante günstiger ist, kann es bei dem anderen schon wieder ganz anders aussehen.

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