Seeverkehrswege – Lebensadern der Wirtschaft

Binnenwasserstraßen in Deutschland

Weltweit gibt es sehr viele wichtige Seeverkehrswege, von denen in Deutschland Elbe, Donau und der Rhein die Wichtigsten sind. Besonders interessant ist die Elbe für das Binnenland Tschechien, das sich über die Elbe an den Welthafen Hamburg anschließt. Tschechien drängt daher darauf, die Elbe so auszubauen, dass sie für lange Jahre schiffbar ist. Der wichtigste Wasserverkehrsknoten in Europa ist das Wasserstraßenkreuz Magdeburg, was ein Überqueren der Elbe in Ost-West-Richtung zulässt. Über den Mittellandkanal und den Elbe-Havel-Kanal schließt es an die Elbe an. So ist die Elbe indirekt mit der Oder, dem Rhein, dem Main und der Donau verbunden.

Auf der Weser werden im Wesentlichen in der Region erzeugte oder für die Region bestimmte Waren transportiert. Vom Zusammenfluss von Werra und Fulda ist die Weser bis zur Mündung durchgehend schiffbar. In den einzelnen Abschnitten ist es jedoch unterschiedlich, wie groß die Schiffe sein dürfen und wie viel Tiefgang sie haben dürfen. Ein weiterer wichtiger Seeweg ist der Nord-Ostsee-Kanal, den 1999 etwa 35.000 Schiffe, 2004 ca. 41.000 Schiffe und 2006 etwa 43.000 Schiffe passierten. Meist sind es Feederschiffe, die aus dem Ostseeraum kommen und die Häfen in der südlichen Nordsee anlaufen.

Der Panamakanal

Eine weitere wichtige Wasserstraße ist der Panamakanal, der die Landenge von Panama in Mittelamerika durchschneidet und so den Atlantik mit dem Pazifik verbindet. Insgesamt ist der Panamakanal 81,6 Kilometer lang und verläuft zwischen Colon und Panama-Stadt durch den aufgestauten Gatunsee. Damit ein Schiff den Panamakanal passieren kann, muss es einen Lotsen an Bord nehmen. Bevor es den Panamakanal gab, war die 30.000 Kilometer lange und sehr gefährliche Umschiffung des Kap Hoorn die schnellste Seeverbindung von der Ost- zur Westküste Nordamerikas.

Die Seestrecke New York – San Francisco konnte durch den Bau des Panamakanals auf ca. 10.000 Kilometer verkürzt werden. Der Panamakanal ist sehr hoch frequentiert, weshalb eine Durchfahrt im Durchschnitt zwölf Stunden dauert. Von strategischer Bedeutung ist der Panamakanal für die Seefracht von und nach China, Japan und den USA.

Seestraße Suezkanal

Der Suezkanal ist ein Wasserweg, der vom Mittelmeer zum Roten Meer über eine 113 Kilometer breite Landenge von Suez führt. Er verbindet die Hafenstädte Port Said und Suez miteinander und ermöglicht es, nicht mehr den ganzen Kontinent Afrika umrunden zu müssen, um von Europa nach Asien zu gelangen. Die Pläne für den Kanal wurden bereits 1838 entworfen, wobei der Kanal jedoch erst 1869 für die Schifffahrt freigegeben wurde. Der Suezkanal profitiert vor allem von den Seehandelsmächten der Mittelmeerländer, da er schnellere Verbindungen in den Nahen und Fernen Osten hat. Besonders Österreich-Ungarn profitierte von dem Bau und war daher nicht umsonst daran beteiligt. Der Suezkanal ist 162,5 Kilometer lang und wird derzeit auf 66 foot vertieft.

Heute ist der Suezkanal eine der wichtigsten Geldquellen Ägyptens, wobei die Einnahmen im Jahre 2006 36 Milliarden US-Dollar betrugen. Jährlich passieren etwa 15.000 Schiffe den Suezkanal, deren Ladung in etwa 14 Prozent der weltweit transportieren Schiffsfracht beträgt. Ein Öltanker kann aufgrund des Tiefgangs den Kanal nicht so ohne weiteres befahren. Aus diesem Grund wird in der Regel ein Grossteil des geladenen Öls bei der Einfahrt abgepumpt und über Pipelines an Land auf die andere Seite umgeleitet. Bisher ist nur ein Einbahnverkehr auf dem Suezkanal möglich, weshalb ein weiterer Ausbau geplant ist, denn immerhin handelt es sich beim Suezkanal um die wichtigste Schiffsroute der Welt.

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