Die Platzierungsgarantie ist für geschlossenen Fonds mitunter eine wichtige Sicherheit

Sinn einer Platzierungsgarantie bei geschlossenen Fonds

Bei einem geschlossenen Fonds ist die Vorgehensweise so, dass die Gesellschaft zunächst den Anlegern innerhalb einer Zeichnungsfrist die Möglichkeit gibt, Anteile des Fonds zu erwerben. Auf diese Weise kann die Fondsgesellschaft das zum geplanten Investment notwendige Kapital „einsammeln“.

Im Zuge des Platzierungsangebotes ist stets ein Gesamtvolumen in Euro genannt, welches durch das Kapital sammeln erreicht werden muss/soll. Es ist sehr wichtig, dass das komplette benötigte Kapital auch während des vorgegebenen Zeitraums gesammelt werden kann, da ansonsten die Investition des Fonds eventuell gefährdet wäre.

Was beinhaltet die Platzierungsgarantie?

In der Regel beschäftigt sich die Fondsgesellschaft nicht alleine oder auch gar nicht mit dem Vertrieb der zu platzierenden Anteile, sondern dazu wird mit einem Vertriebspartner kooperiert. Oftmals handelt es sich dabei um eine Bank, wie es zum Beispiel auch bei der Emission von Aktien üblich ist. Der Vertriebspartner hat die Aufgabe, die Fondsanteile am Markt zu platzieren, sodass möglichst das gesamte Platzierungsvolumen erreicht wird. In dem Zusammenhang ist es üblich, dass der Vertriebspartner eine Platzierungsgarantie gibt.

Die Platzierungsgarantie beim geschlossenen Fonds beinhaltet konkret, dass der Vertriebspartner gegenüber dem Emittenten garantiert, alle Fondsanteile innerhalb der Zeichnungsfrist am Markt zu platzieren. Sollte der Garantiegeber die Platzierung der Anteile nicht fristgemäß zustande bringen, so verpflichtet er sich im Zuge der Platzierungsgarantie dazu, die Differenz in Euro vorerst zu übernehmen.

Ist also beispielsweise ein Platzierungsvolumen von 15 Millionen Euro geplant und kann der Vertriebspartner bis Ende der Zeichnungsfrist nur für 13 Millionen Euro Fondsanteile platzieren, muss er die Differenz von zwei Millionen Euro übernehmen und dem Fonds bis zur vollständigen Platzierung der Anteile zur Verfügung stellen.

Was sind die Vor- und Nachteile einer Platzierungsgarantie?

Auf das Vorhandensein einer Platzierungsgarantie sollten geschlossene Fonds immer dann achten, wenn für ein Projekt bis zum Zeitpunkt X unbedingt ein Volumen von X Euro vorhanden sein muss.  Möchte ein Flugzeugfonds durch die Emission der Anteile zum Beispiel einen bestimmten Kapitalbetrag sammeln, um damit ein Flugzeug zu erwerben, dann muss dieses Kapital auch zum Zeitpunkt X zur Verfügung stehen. Der Vorteil der Platzierungsgarantie ist also, dass der Fonds vor dem Rückabwicklungsrisiko geschützt wird.

Und auch der Anleger erhält durch die Garantie natürlich eine gewisse Sicherheit, dass er sein Kapital nicht „umsonst“ investiert hat. Der Nachteil bzw. die Problematik an der Platzierungsgarantie kann allerdings sein, dass auch diese Garantie natürlich nur so gut sein kann, wie der Garantiegeber. Denn wenn der Garantiegeber im „Schadensfall“ nicht in der Lage ist, für die Differenz zwischen dem Platzierungsvolumen und den platzierten Anteile gerade zu stehen, ist die Garantie im Prinzip nichts wert.