Abgeltungssteuer auf Aktien im Portrait

Im Zuge der Einführung der Abgeltungssteuer stellen sich Anleger, die ihre Kapitalerträge in Form von Aktien realisieren, besonders schlecht. Die neue Quellensteuer war im Rahmen der Unternehmenssteuerreform 2008 entwickelt und verabschiedet worden und betrifft Kapitalerträge ebenso, wie Veräußerungsgewinne.

Es handelt sich hierbei um eine Abgabe, die von Banken und depotführenden Instituten unmittelbar an die Finanzämter abgeführt werden wird, wobei keine Aufnahme in die persönliche Einkommenssteuererklärung erfolgen wird. Warum aber mach die Abgeltungssteuer Aktien im besonderen Maße unlukrativ?

Ein Nachteil der Abgeltungssteuer auf Aktien macht sich in einem Punkt besonders bemerkbar. Das Halbeinkünfteverfahren gilt mit Einführung der neuen Steuer als abgelöst. Dieses hatte Anlegern in der Vergangenheit erlaubt, lediglich die Hälfte der erzielten Gewinne innerhalb der Steuererklärung anzuführen.

Abgeltungssteuer – Aktien und die Besteuerung von Aktienerträgen bis zum 31.12.2008

Die Besteuerung von Aktien gestaltete sich wie folgt: Aktien erzielen Dividenden und Kursgewinne. Hierbei sind bis zum 31.12.2008 Dividenden zur Hälfte steuerpflichtig im Rahmen des Halbeinkünfteverfahren.

Ein zweites kritisches Potential der Abgeltungssteuer bezüglich Aktien betrifft den Wegfall der bisher einjährigen Spekulationsfrist, nach deren Ablauf Einnahmen steuerfrei realisiert werden konnten. Zum dritten bestehen künftig Einschränkungen in Bezug auf die Verlustverrechnung. Bislang konnten hierbei Verluste aus Aktiengeschäften mit Gewinnen aus Fondsanlagen verrechnet werden, was in Zukunft nicht mehr möglich sein wird.

Kritiker befürchten, dass die neue Abgeltungssteuer Aktien gezielt vom Anlagemarkt in Deutschland verdrängen wird. Ein ähnlicher Effekt konnte bereits im Jahr 1991 beobachtet werden, als die Einführung einer Quellensteuer in Höhe von 10% dazu geführt hatte, dass Anlegerkapital massiv ins Ausland abwanderte.

Die damalige Bundesregierung machte die entsprechende Steuerregelung insofern schnell wieder rückgängig. Bei einem künftigen Basissteuersatz in Höhe von 25%, dem Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer noch hinzugefügt werden müssen, bleibt abzuwarten, wie sich die neuen Regelungen auf die private Vermögensverwaltung deutscher Anleger auswirken wird.

Abgeltungssteuer sparen mit wertpapiergebundener Lebensversicherung

Wenn Sie weiterhin abgeltungssteuerfrei in Aktien investieren möchten, bietet sich für langfristig orientierten Anlegern (z. B. im Rahmen der Altersvorsorge) eine wertpapiergebundene Lebensversicherung an. Über die Lebensversicherung erzielte Aktiengewinne unterliegen nicht der Abgeltungssteuer.

Abgeltungssteuer-Strategie: Aktienfonds statt Aktien

Seit 2009 können Kursverluste aus Aktiengeschäften nur mit Aktiengewinnen verrechnet werden. Verluste aus Aktienfonds hingegen können mit sämtlichen abgeltungssteuerpflichtigen Erträgen verrechnet werden. Aktienfonds eignen sich daher besser für langfristige Anlage-Strategien.