Zinsen – Entgelt für Geliehenes

Im eigentlichen Sinn stellen Zinsen das Entgelt für etwas Geliehenes dar. Zinsen werden für Kredite, also das Ausleihen von Geld bezahlt, Zinsen werden aber auch für das Ausleihen von Sachgütern (z.B. Miet- oder Pachtzins) fällig.

Die Funktion von Zinsen

Zinsen, oder besser deren Höhe bestimmen viele Bereiche des täglichen Lebens. So werden für das Überziehen des Girokontos Zinsen fällig, erwirbt man Wohneigentum und kann dieses nicht direkt bezahlen (was häufig der Fall sein dürfte), müssen Zinsen an den Darlehensgeber bezahlt werden. Wird dieses Wohneigentum nicht selbst genutzt, muss der Mieter wiederum Zinsen zahlen.

Unterschiedliche Gründe für Zinsen haben auch unterschiedliche Auswirkungen auf die eigene Entscheidung für oder gegen Investitionen, das allgemeine Zinsniveau ist häufig eine Entscheidungsgrundlage für Unternehmen oder Investoren für oder gegen eine Investition.

Zinsen, bzw. die Höhe des Zinssatzes ist daher ein Lenkungsinstrument der Zentralbanken, welches je nach gewählter Maßnahme Preisstabilität, Wirtschaftswachstum, Wirtschaftabkühlung oder auch Inflation auslösen kann. So erhöhen Zentralbanken den Zinssatz, wenn Sie die Gefahr einer wirtschaftlichen Überhitzung sehen. Der damit provozierte Effekt: Marktteilnehmer sparen mehr Geld. Hohe Zinsen stellen eine attraktive Geldanlage dar, der Wirtschaft wird somit Investitionskapital entzogen, der Zwang zu steigenden Preisen und weiteren Investitionsmaßnahmen lässt nach.

Die Senkung von Zinsen soll entgegengesetzt wirken. Niedrige Zinsen machen das Leihen von Geld preiswerter. Investoren benötigen also eine niedrigere Rendite ihrer Investition um trotzdem Gewinne zu erzielen. Nicht immer geht eine solche Taktik auf, Japan befindet sich bereits seit Jahren in einer Phase niedriger Zinsen, ohne dass es zu nennenswertem wirtschaftlichen Wachstum gekommen wäre. Zinsen stellen einen wichtigen Baustein zur Lenkung einer Wirtschaftszone dar, der aber alleine nicht alle Konjunkturzyklen ausgleichen kann.

Zinsen, zum Vorteil der Anleger

Privatanleger können mittelbar und unmittelbar von Zinsen profitieren. Unmittelbare Zinsen erhält ein Anleger auf Tagesgeldkonten, Sparbücher, festverzinslich angelegtes Geld. Mittelbar profitieren Anleger von Zinsen auf Unternehmensanteile (Dividenden) oder der Liquiditätsaufstockung von Unternehmen am Kapitalmarkt (Anleihen). Einer besseren Rendite durch höhere Zinsen steht in der Regel ein höheres Risiko entgegen.

Anleger, die Sicherheit dem Zinsertrag vorziehen können sich über Investmentfonds, die zum Teil auch einen Garantieanteil beinhalten an einer Vielzahl von Wertpapieren beteiligen. Fondsmanager übernehmen für den Anleger die Auswahl passender Wertpapiere. Wer in Geldmarktfonds oder Rentenfonds investiert muss sich aber auch hier der Bedeutung bewusst sein. Kursschwankungen, die sich nach der Stimmung und nach der Höhe der Zinsen an den internationalen Finanzmärkten richten, können auftreten.

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