Die Geschichte der geschlossenen Fonds und deren Veränderungen

Die Geschichte der geschlossenen Fonds und deren Entwicklung

Wenn man die geschlossenen Fonds nicht nur nach den heutigen Maßstäben misst, dann gibt es diese Form der Geldanlage bereits seit mehr als 150 Jahren. Die ersten Investments dieser Art waren die Schiffsbeteiligungen, die es bis heute noch in Form der Schiffsfonds gibt. Schon damals wurde von verschiedenen, meistens privaten Investoren Kapital gesammelt, um den Bau der Container-, Tanker- und Spezialschiffe zu finanzieren.

Früher wie heute finanzieren also diverse Anleger als Gemeinschaft den Bau und den Betrieb eines Schiffes. Im Laufe der Jahrzehnte kamen dann die verschiedensten weiteren Arten von Beteiligungen hinzu. Nach den Schiffsbeteiligungen erfolgten später vor allem nach dem zweiten Weltkrieg die Flugzeugbeteiligungen in Form von Flugzeugfonds oder später auch Containerbeteiligungen. Besonders in den letzten zwei Jahrzehnten wurden immer neue Arten von geschlossenen Fonds und Beteiligungen ins Leben gerufen. So gibt es heute neben den „klassischen“ geschlossenen Fonds wie Schiffsfonds, Flugzeugfonds, Immobilienfonds oder Container Fonds zum Beispiel Medienfonds, Solarfonds, Windkraftfonds, Waldfonds, Gamesfonds oder Medienfonds.

Während früher noch eher die Unternehmensbeteiligung für die Kapitalgeber im Vordergrund stand, hat sich die Entwicklung bei den geschlossenen Fonds auch in der Weise vollzogen, dass heute vor allem die möglichst ertragreiche Kapitalanlage dominiert.

Geschlossene Fonds und deren Entwicklung aus Sicht des Anlegers

Auch aus der Sicht der Investoren/Anleger hat bei den geschlossenen Fonds eine Veränderung stattgefunden. In den ersten Jahrzehnten wurden die Beteiligungen vor allem als Möglichkeit angesehen, sich an einem „großen Projekt“ zu beteiligen.

In den 80er und 90er Jahren galten die geschlossenen Fonds vor allem als Steuersparmodelle. Durch die Möglichkeit der Verrechnung von Verlusten aus der Beteiligung – die in den ersten Jahren fast immer verbucht wurden – mit den Gewinnen aus anderen Einkunftsarten, waren die geschlossenen Fonds vor allem für Anleger mit einem recht hohen Einkommen interessant.

Ein echtes Steuersparmodell sind heute nur noch die Schiffsfonds, was sich mit der Tonnagesteuer begründen lässt. Dennoch nutzen auch heute noch vermehrt Anleger mit höheren Vermögen und Einkommen die geschlossenen Fonds, da die Besteuerung der Erträge ausländischer geschlossener Fonds nach wie vor Steuervorteile beinhalten kann.